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5 hartnäckige Mythen über mobile Roboter (AGV & AMR) im Check

Veröffentlicht am 12.04.2024

Inmitten des technologischen Fortschritts und der zunehmenden Automatisierung sind mobile Roboter nach wie vor von zahlreichen Missverständnissen und Mythen umgeben. Von der vermeintlichen Komplexität ihrer Bedienung bis hin zu ihren tatsächlichen Einsatzmöglichkeiten gibt es viele falsche Annahmen, die eine klare Sicht auf ihr Potenzial behindern. In diesem Artikel werden wir einige dieser verbreiteten Mythen über mobile Roboter entlarven und die Realität hinter ihnen beleuchten.
 
Lesedauer: ca. 2 Minuten

 

Mythos #1: FTS sind nicht mehr relevant und werden durch AMR ersetzt.

 
Falsch. Zunächst ist es wichtig, die Begrifflichkeiten zu klären. Ein fahrerloses Transportsystem besteht aus mehreren fahrerlosen Transportfahrzeugen, zu denen Automated Guided Vehicles (AGV) und Autonomous Mobile Robots (AMR) gehören, die sich in ihrer Charakteristik unterscheiden können. AGVs folgen einer festgelegten Route und benötigen einen zentralen Leitrechner zur Routenberechnung, während AMRs frei navigieren und die Routenberechnung direkt auf dem Roboter erfolgt. Daher ist die Aussage “AMRs ersetzen die FTS” nicht komplett richtig.

Es ist jedoch Tatsache, dass modernere Technologien ältere Systeme ergänzen. Fortschritte in Sensortechnologien und künstlicher Intelligenz treiben den Einsatz von AMRs voran, da sie komplexe Umgebungen sicher und zuverlässig navigieren können. Die Wahl des geeigneten fahrerlosen Transportfahrzeugs hängt von verschiedenen Faktoren ab und erfordert eine gründliche Evaluierung basierend auf prozessualen Anforderungen und technologischen Kriterien.
 

Mythos #2: Nicht jeder Prozess eignet sich für die Automatisierung mit mobilen Robotern und muss zwangsläufig angepasst werden.

 
Richtig. Die Automatisierung eines Prozesses hängt oft von seiner Komplexität ab und davon, ob eine vollständige Automatisierung mit mobilen Robotern möglich ist. Insbesondere an den Übergabepunkten, wo menschliche Intelligenz erforderlich ist, um komplexe Entscheidungen zu treffen, können Roboter überfordert sein. Daher ist es entscheidend, den Informationsfluss zu optimieren, um die Effektivität automatisierter Systeme zu verbessern. Es ist auch wahr, dass nicht alle Prozesse sofort automatisiert werden können, da dazu oft erhebliche Veränderungen, z.B. im Team oder in den Arbeitsabläufen, erforderlich sind.

Für erste Roboterprojekte bieten sich weniger komplexe Prozesse an, bevor das gewonnene Wissen auf komplexere Prozesse übertragen wird. Es ist wichtig, Abwägungen zu treffen und Kompromisse einzugehen. Als Hilfestellung können explorative Workshops helfen, um umfassend zu ermitteln, welche Prozesse für die Implementierung von mobilen Robotiklösungen geeignet sind und welcher Zeitrahmen realistisch ist.
 

Mythos #3: Mobile Roboter lohnen sich erst ab einer bestimmten Größe der Logistik sowie nur bei Greenfield-Projekte.

 
Falsch. Mobile Roboter finden in verschiedenen Umgebungen Anwendung, sei es im Greenfield oder im Brownfield. Bei Brownfield-Immobilien können jedoch Herausforderungen bei der Einführung von Robotiklösungen auftreten, wie z.B. die Anpassung an vorhandene Infrastrukturen wie Bodenbeläge und Dehnungsfugen.

Bei Greenfield-Projekten ist die Planung und Umsetzung in der Regel unkomplizierter. Dennoch rentieren sich Roboterprojekte heutzutage bereits in den meisten Umgebungen, insbesondere im Bereich des Palettentransports. Selbst für einfachere Prozesse können Automatisierungslösungen bereits ab einem vergleichsweise geringen Betrag von 70.000 bis 80.000 Euro implementiert werden, was zu einem schnellen Return on Investment (ROI) führen kann. Es ist möglich, zumindest Teilprozesse in allen Umgebungen zu automatisieren.
 

Mythos #4: Die Implementierung und der Betrieb von mobilen Robotern kann nur von Personen mit technischem Know-How durchführt werden.

 
Falsch. Technisches Know-how ist nicht zwingend erforderlich für die Bedienung und Programmierung von Robotern. Viele Roboter können mithilfe grafischer Benutzeroberflächen programmiert werden, die auch von Personen ohne IT-Hintergrund erlernt werden können. Es gibt verschiedene Implementierungsansätze, von sofort einsatzbereiten Robotern bis hin zu Projekten, bei denen Integratoren den gesamten Implementierungsprozess übernehmen und so kein technisches Know-how währenddessen erforderlich ist. Zusätzlich bieten Trainings und Schulungen auch Mitarbeitenden ohne spezifische IT-Kenntnisse die Möglichkeit, die Bedienung von Robotern zu erlernen.
 

Mythos #5: Mobile Roboter sind zu teuer.

 
Falsch. Tatsächlich sind mobile Roboter im Laufe der Zeit immer erschwinglicher geworden. Heutzutage sind Geräte bereits zu Preisen im niedrigen, fünfstelligen Bereich erhältlich, und diese Preise sind in den letzten Jahren stetig gesunken. Die Investition in mobile Roboter ist daher bereits in einem frühen Stadium sinnvoll, insbesondere vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels in Deutschland und der voraussichtlichen weiteren Preissenkungen für Robotiklösungen.

Darüber hinaus bietet der Markt eine breite Vielfalt an Geräten, was die Auswahlmöglichkeiten für potenzielle Anwender erheblich erhöht. ROI- und Business-Case-Berechnungen ermöglichen fundierte Entscheidungen über die Rentabilität eines Roboterprojektes. WAKU Robotics unterstützt Unternehmen bei Projektberechnungen und bietet maßgeschneiderte Lösungen, damit das Roboterprojekt finanziell lohnenswert ist.
 

Zusammenfassung

 
In Anbetracht der weitverbreiteten Mythen und Missverständnisse rund um mobile Roboter ist es entscheidend, die Realität hinter den Vorstellungen zu beleuchten. Die Klärung der Begrifflichkeiten sowie die Analyse der aktuellen technologischen Entwicklungen zeigen, dass die Zukunft der Robotik vielfältig und dynamisch ist.

Die Erkenntnis, dass mobile Roboter nicht nur in bestimmten Umgebungen, sondern in einer Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten eingesetzt werden können, verdeutlicht ihre zunehmende Bedeutung für die Effizienz und Rentabilität von Unternehmen. Während einige Herausforderungen und Anpassungen erforderlich sind, wird deutlich, dass die Vorteile der Automatisierung in vielen Fällen überwiegen.

Die Fortschritte in der Technologie, gepaart mit einem breiten Angebot an Lösungen, machen mobile Roboter zu einer attraktiven Option für Unternehmen, die ihre Betriebsabläufe optimieren möchten. Mit einem klaren Verständnis der Realität hinter den Mythen können Organisationen die Chancen nutzen und die Zukunft der Robotik aktiv gestalten.
 

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In der 43. Episode des Podcasts "WAKU Update" erörtert Victor Splittgerber, CEO von WAKU Robotics, gemeinsam mit Benjamin Billaudelle, dem Lead Consultant von WAKU Robotics, die Wahrheit hinter fünf hartnäckigen Mythen, denen Benjamin in seinen Beratungen häufig begegnet.

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