CapEx vs. OpEx bei mobilen Robotern (AGV & AMR): Ist CapEx Schnee von gestern?

Veröffentlicht am 20.12.2023

 
Mit der Entscheidung für die Automatisierung mit mobilen Robotern (AGV, FTS & AMR) müssen sich Unternehmen darüber Gedanken machen, wie die Investitionskosten zu budgetieren, finanzieren und verwalten sind. Historisch gesehen, spielte CapEx (Investitionsausgaben) eine größere Rolle bei der Anschaffung mobiler Roboter. Doch zunehmend werden Leasingmodelle, wie Robots-as-a-Service (RaaS), stärker nachgefragt. Ist CapEx deshalb Schnee von gestern? In diesem Artikel möchten wir diese Frage klären und die finanziellen Modelle für die Einführung von Robotiklösungen beleuchten.
 

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Wie unterscheiden sich CapEx und OpEx?

 
Investitionsausgaben, auch bekannt als CapEx (Capital Expenditures), umfassen sämtliche Investitionen, die ein Unternehmen tätigt und von denen erwartet wird, dass sie dem Unternehmen langfristig Wert schaffen. Hierzu gehören beispielsweise Anschaffungen von Maschinen. Im Kontext Robotik bezieht sich das auf die Investition in Roboterhard- und software. Diese Ausgaben sind in der Regel erheblich und gelten als feste, einmalige Kosten, die zum Gesamtvermögen des Unternehmens beitragen.

Im Gegensatz dazu stehen die operativen Ausgaben, oder OpEx (Operational Expenditures). OpEx deckt die laufenden Betriebskosten ab, die notwendig sind, um den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten. Bei Robotern umfasst OpEx die Wartung, den Energieverbrauch oder Schulungsprogramme und alle anderen laufenden Kosten im Zusammenhang mit ihrem regulären Betrieb. Im Gegensatz zu CapEx wird OpEx in der Regel als variable Kosten betrachtet und beeinflusst direkt die Rentabilität des Unternehmens im Laufe der Zeit.

Die Summe aus CapEx und OpEx ergibt die Gesamtausgaben, auch bekannt als TotEx (total expenditures).
 

Bewertung von CapEx und OpEx

 
Die Bewertung der Geschäftsausgaben OpEx vs. CapEx bei der Investition in mobile Roboter hängt stark von den spezifischen Anforderungen, strategischen Bedürfnissen und Zielen eines Unternehmens ab. Prinzipiell ist die Entscheidung für mobile Robotik und insbesondere für autonome mobile Roboter eine Investition in die Flexibilität und Skalierbarkeit Ihrer Logistik und Produktion.
 
Folgende Merkmale können Vor- und Nachteile der beiden Geschäftsausgaben darstellen:
 

CapEx (Capital Expenditures):

 
Vorteile:

  • Langfristige Investitionen: CapEx umfasst den Kauf von mobilen Robotern als langfristige Vermögenswerte in der Bilanz.
  • Abschreibungsmöglichkeiten: Unternehmen können von steuerlichen Vorteilen durch die Abschreibung von Kapitalinvestitionen profitieren, da sie über einen längeren Zeitraum Wert liefern.
     

Nachteile:

  • Hohe Anfangsinvestitionen: CapEx erfordert in der Regel beachtliche Geldmittel im Voraus, die oft umfangreiche Budgetgenehmigungsverfahren mit sich bringen.
  • Geringe Flexibilität: Die Ressourcen sind an eine bestimmte Roboterlösung gebunden, wodurch sie nicht für kurzfristige Investitionsentscheidungen zur Verfügung stehen.
     

OpEx (Operational Expenditures):

 
Vorteile:

  • Flexibilität: OpEx ermöglicht eine flexible Nutzung von mobilen Robotern, ohne eine große Anfangsinvestition zu tätigen.
  • Skalierbarkeit: Neue Leasingmodelle, wie RaaS (Robotic-as-a-Service) ermöglichen eine nahtlose Integration von mobilen Robotern. Sie können in saisonalen Peak-Zeiten Ihre Roboterflotte beliebig skalieren.
  • Laufende Kosten: Unternehmen zahlen nur für die tatsächliche Nutzung der mobilen Roboter, was kostengünstiger sein kann.
  • Schnellere Implementation: Verzögerungen, die bei der Genehmigung eines höhren Budgets auftreten können, beeinflussen hier nicht die Roboterintegration. Sie können sofort mit der Implementation starten.
     

Nachteile:

  • Langfristige Kosten können steigen: Über die Zeit können sich die laufenden Ausgaben von OpEx zu einer höheren Gesamtinvestition summieren.
  • Keine Kapitalabschreibung: Es gibt möglicherweise keine steuerlichen Vorteile in Bezug auf Abschreibungen, da die mobilen Roboter nicht als Vermögenswert in der Bilanz des Roboterbetreibers ausgewiesen werden.
     

Fazit

 

Die Wahl zwischen CapEx und OpEx wird von den individuellen Geschäftszielen, finanziellen Ressourcen und strategischen Bedürfnissen eines Unternehmens beeinflusst. Es ist entscheidend zu betonen, dass CapEx keineswegs obsolet ist, sondern vielmehr eine Perspektive auf langfristige Wertschöpfung bietet.

In modernen Geschäftsumgebungen, die von einem hohen Maß an Flexibilität geprägt sind, erfreuen sich OpEx-Modelle zunehmender Beliebtheit. Diese bieten Unternehmen die Möglichkeit, agil zu bleiben und schnell auf sich ändernde Anforderungen zu reagieren. Dennoch sollten Unternehmen erkennen, dass es Szenarien gibt, in denen CapEx als die wirtschaftlichste und strategisch sinnvollste Wahl erscheint, insbesondere wenn es um langfristige und spezifische Roboterlösungen geht.

Die strategische Entscheidung zwischen CapEx und OpEx erfordert eine eingehende Analyse der finanziellen Zielsetzungen und der langfristigen Wertschöpfung. Flexibilität ist zweifellos wichtig, aber in einigen Fällen kann die Stabilität und langfristige Werterhaltung, die CapEx bietet, die bessere Wahl sein.
 

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